Was nicht bleibt
Doppelte Verneinung für Christa Wolf
Das NichtGelebte bleibt nicht
Auch nichtsnutziges NichtLeben nicht
Wie der Dinosaurier nicht bleibt
Das Strahlentierchen
Nicht nichtet das Nichts unausgesetzt
Das NichtGesprochene bleibt nicht
Auch NieAusgesprochenes nicht
Wie das Löweneckerchen nicht bleibt
Das Bucheckerchen
Nicht stiftet jene andere Sprache kein Ohr
Das Blei bleibt nicht
Auch der Bleisatz nicht
Wie also das Bleierne nicht bleibt
Ente noch Zeit
Nicht gesund bleibt nivellierender Haß
Das NichtGeträumte bleibt nicht
Auch NieGedachtes nicht
Wie der Waffelbruch nicht bleibt
Der Wörterbruch
Nicht bleibt des Doppelnichts bejahendes Nein
2. Dezember 2011
25. November 2011
... sie waren doch blind auf dem rechten Auge/Aus aktuellem Anlaß ein Gedicht aus dem Jahr 1992
Wie ich aus Amsterdam nach Dresden
zurückgeholt wurde
Es war ein verräterisch leichtes Gefühl
tagelang ohne Zeitung zu sein
Es war der Augenblick zwischen zwei Atemzügen
Es war das Atmen zwischen den Blicken
wenn die Bäume mit einem Mal grün werden
und das Paar im Haus gegenüber sich küßt
als ich die Nachricht las
Eintausend NeoNazis durch Dresden marschiert
und die NeoDemokratie hat es erlaubt
und der Rechtsstaat weiß schon warum
es nicht Linksstaat heißt
Im nächsten Traum sehe ich am Dresdner Rathaus wieder
die roten Fahnen wehn
mit dem verkrümmten Zeichen im Kreis
auch die Andreaskreuze im Wappen von Amsterdam
krümmen sich im Traum auf die bekannte Weise
und ich bin eingekreist
und aus den Urnen fährt der Väter Geist
Hamlet ruft es wir sind verraten
Die Feuer meiner untergegangenen Stadt
liegen wie Schatten auf der Haut
und Schreie kommen aus den Sirenen
durch die ein Lichtstrahl wie ein Christbaum wächst
und es ist furchtbar kalt
Ich verbiete mir zu schlafen
weil schlafen träumen heißt
Ich verbiete mir zu träumen
weil träumen sehen heißt
Ich treffe Touristen auf der Kalverstraat
höre sie mit sächsischen Zungen Preise vergleichen
und frage habt ihr am Dresdner Rathaus auch
die roten Fahnen gesehn
mit dem verkrüppelten Zeichen
Sie verstehen die Sprache meiner Frage nicht
und legen mir einen Gulden in die sprachlos offene Hand
Das braune Bier das ich am liebsten trank
schmeckt jetzt nach Galle
Ich kann die Hunde nicht mehr sehn
die braune Haufen auf die Steine setzen
Ich stehe vorm Haus der Anne Frank und denke
Dieses Mal wird auch ihr Buch verbrannt
Wo ist die Geschichte die sich nicht wiederholt
Wo ist das Volk das sich selber richtet
Die Wolken ziehen sich zusammen
Es regnet in Amsterdam
Die Passanten rennen in die Untergänge
Ich stehe am Rand
zurückgeholt wurde
Es war ein verräterisch leichtes Gefühl
tagelang ohne Zeitung zu sein
Es war der Augenblick zwischen zwei Atemzügen
Es war das Atmen zwischen den Blicken
wenn die Bäume mit einem Mal grün werden
und das Paar im Haus gegenüber sich küßt
als ich die Nachricht las
Eintausend NeoNazis durch Dresden marschiert
und die NeoDemokratie hat es erlaubt
und der Rechtsstaat weiß schon warum
es nicht Linksstaat heißt
Im nächsten Traum sehe ich am Dresdner Rathaus wieder
die roten Fahnen wehn
mit dem verkrümmten Zeichen im Kreis
auch die Andreaskreuze im Wappen von Amsterdam
krümmen sich im Traum auf die bekannte Weise
und ich bin eingekreist
und aus den Urnen fährt der Väter Geist
Hamlet ruft es wir sind verraten
Die Feuer meiner untergegangenen Stadt
liegen wie Schatten auf der Haut
und Schreie kommen aus den Sirenen
durch die ein Lichtstrahl wie ein Christbaum wächst
und es ist furchtbar kalt
Ich verbiete mir zu schlafen
weil schlafen träumen heißt
Ich verbiete mir zu träumen
weil träumen sehen heißt
Ich treffe Touristen auf der Kalverstraat
höre sie mit sächsischen Zungen Preise vergleichen
und frage habt ihr am Dresdner Rathaus auch
die roten Fahnen gesehn
mit dem verkrüppelten Zeichen
Sie verstehen die Sprache meiner Frage nicht
und legen mir einen Gulden in die sprachlos offene Hand
Das braune Bier das ich am liebsten trank
schmeckt jetzt nach Galle
Ich kann die Hunde nicht mehr sehn
die braune Haufen auf die Steine setzen
Ich stehe vorm Haus der Anne Frank und denke
Dieses Mal wird auch ihr Buch verbrannt
Wo ist die Geschichte die sich nicht wiederholt
Wo ist das Volk das sich selber richtet
Die Wolken ziehen sich zusammen
Es regnet in Amsterdam
Die Passanten rennen in die Untergänge
Ich stehe am Rand
3. Oktober 2011
Kalauer zum Tag der Deutschen Einheit
Die ruhmreichen Werktätigen wußten es schon
Am Vorabend deutschester Kopulation
Am Vorabend deutschester Kopulation
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